Gewaltprävention und Eigenschutztraining

Bild

Im Rahmen der verschiedenen Bemühungen unserer Schule zur Gewaltprävention führte jede Klasse zwei Einheiten zu diesem Thema durch. Den ersten, eher theoretischen Teil übernahm Polizeihauptkommissar Michael Deisenhofer von der Polizeiinspektion Donauwörth. Der zweite, praktische Teil, wurde eine Woche später von der Taekwondo-Trainerin und Übungsleiterin Gewaltprävention Catrin Häckel durchgeführt.

Im theoretischen Teil ging es bei den Schülerinnen und Schülern der ersten und zweiten Klassen vorrangig um Verhaltensprävention, d. h. es wurde sehr kindgerecht der Umgang mit Fremden an der Haustüre oder auf dem Schulweg geklärt, unter welchen Telefonnummern man einen Notruf absetzen und bei welchen Personen man sich Hilfe holen kann.

Bild

In der dritten und vierten Jahrgangsstufe standen vor allem die verschiedenen Ausprägungen von Gewalt im Vordergrund. Sehr detailliert arbeitete der Michael Deisenhofer gemeinsam mit den Kindern die Formen der Gewalt, deren Ausprägung und die aus ihr resultierenden Folgen heraus. So unterschied er verbale, seelische und körperliche Gewalt. Klar wurde, dass beispielsweise auch Wörter verletzen können und insbesondere Liebesentzug eine schlimme Form der Gewalt ist. Anhand einiger Beispiele aus dem Alltag wurde besprochen und im Rollenspiel gezeigt, wie sich Gewalt rasch aufschaukeln kann und wie man gezielten Provokationen anderer mit einfachen Maßnahmen aus dem Weg gehen kann. Fremde sollen auch deshalb direkt mit „Sie“ angesprochen werden, um Außenstehenden die vorhandene persönliche Distanz sofort klar zu machen. Rasche Einsicht zeigten die Dritt- und Viertklässler, als der Beamte darlegte, dass stets das Empfinden des Opfers ausschlaggebend dafür ist, was als Gewalt betrachtet werden muss. Sehr schön war insofern auch zu beobachten, wie sich die Einstellung der Schüler erkennbar änderte. Was zu Beginn der Stunde noch als harmloser Scherz abgetan wurde, stellte sich anschließend aus der Sicht der Opfer sehr schnell als Gewalt heraus. Die Viertklässler wurden darauf hingewiesen, dass sie zwar derzeit die „Größten“ an der Schule sind, mit dem Übertritt an eine weiterführende Schule jedoch schnell wieder „die Kleinsten“ und somit leicht zum Opfer von Hänseleien oder Mobbing werden könnten. Wie froh wäre man da doch, wenn einem jemand hilft und die Klasse solche Auswüchse nicht duldet.

Auch im praktischen Teil in der Woche darauf waren die Lerninhalte wieder je nach Alter der Kinder etwas unterschiedlich. Unter Anleitung von Catrin Häckel lernten die Kinder auf die richtige Körpersprache zu achten, den Blickkontakt zu halten und mit fester, lauter Stimme zu agieren. So sollen sie am besten erst gar nicht erst in die typische Opferrolle fallen. Das laute Schreien wurde ausgiebig an Pratzen und Schlagpolstern trainiert, gegen die sich die Kinder mit Tritten und Schlägen auf vorher gezeigte Vitalpunkte verteidigten. Erneut angesprochen wurde auch die Gewaltspirale, die am wahrscheinlichsten durchbrochen werden kann, wenn man sich auf etwaige Provokationen und Beschimpfungen möglichst gar nicht erst einlässt.

Bild